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Die Erfindung der Brille gilt als eine der wichtigsten Erfindungen für die Menschheit. Lange gab es für Fehlsichtige keine Hilfe für ihren Alltag, um aktiv am Leben teil zu haben. Das änderte sich nicht schlagartig, denn die Entwicklung bis zur heutigen modernen Brille war ein langer Weg mit vielen Hindernissen. Wie diese über eine lange Zeit hinweg erfolgreich überwunden werden konnten, wird hier anschaulich erklärt.
Die Bezeichnung Brille leitet sich ab von Beryll, einem Halbedelstein, woraus durchsichtige Scheiben geschliffen wurden, die zum Beispiel als Sichtfenster für Monstranzen benutzt wurden. Im Mittelalter wurde der Name Beryll für alle klaren Kristalle verwendet.
Was waren die ersten Sehhilfen?
Der römische Redner Cicero (106-43 v. Chr.) klagte schon damals darüber, wie lästig es ihm sei, dass Sklaven ihm vorlesen mussten. Überlieferungen zufolge soll der griechische Mathematiker und Physiker Archimedes (287-212 v. Chr.) die Brechungsgesetze von Linsen untersucht und den Brennspiegel erfunden haben. Gajus Plinius (23-79 n.Chr.) schrieb über die Vergrößerungswirkung einer wassergefüllten Glaskugel, konnte diese Erkenntnis jedoch nicht für sich nutzen. Wann also nahm der Weg der Brille seinen Anfang?
Der Lesestein
Die Möglichkeit, mit Hilfe einer geschliffenen Linse die Augen bei Fehlsichtigkeit zu unterstützen, fasste erstmals der arabische Gelehrte und Astronom Ibn al-Heitam (ca. 965- 1040) ins Auge. Doch es hat viele Jahre gedauert, bis sein Werk „Schatz der Optik“ ins Lateinische übersetzt wurde. Das vollbrachte Erazm Golek Vitello (1220-1280) im Jahre 1240 und die Erkenntnisse des arabischen Gelehrten wurden In Klöstern von Mönchen umgesetzt. Der sogenannte Lesestein, eine halbkugelförmige Linse aus Bergkristall und Quarz, die zur Vergrößerung direkt auf die Texte gelegt wurde, half den altersbedingt fehlsichtigen Mönchen wieder zu lesen. Hier hat der Name der Brille ihren Ursprung. Ein Brill war eine zum Lesen geschliffene Linse.
Die Nietbrille
War die Handhabung eines Lesesteins noch sehr umständlich, wurde sie gegen Ende des des 13. Jahrhunderts verbessert, indem die Linsen kleiner und flacher geschliffen wurden. Sie wurden in einen Rahmen gesetzt und mit einem Stiel vor die Augen gehalten. Das Sehfeld wurde größer. Die Teile des Rahmens wurden mit einem Niet zusammengehalten. Daher der Name Nietbrille. Materialien wie Holz oder Horn, gelegentlich diente aber auch Eisen oder Rinderknochen als Rahmen. In ganz Europa wurden sie in der Zeit vom 13. bis 15. Jahrhundert verwendet.
Die Bügelbrille
Vom 15. bis 18.Jahrhundert bekam die Nietbrille als direkten Nachfolger die Bügelbrille, auch Klemmbrille genannt. Anfangs starr, später dann mit elastischem Bügel, der dem Träger etwas mehr Komfort bot. Mit den runden Gläsern wurde diese Brille mit ihrer Brillenfassung direkt auf die Nase geklemmt. Später kamen noch Nasenstützen hinzu. Oft wurden diese Brillen mit der Hand gehalten.
Das Monokel
Das Monokel, auch Einglas genannt und wurde, im Gegensatz zum Einglas mit Stiel, dem Lorgnette, direkt am Auge eingeklemmt. Die Entwicklung vom Lesestein zum Monokel fand im 16. Jahrhundert statt, als jemand die Idee hatte, die Linse direkt vor das Auge zu halten. Um die Hände frei zu haben, wurde daraus das Monokel.
Der Zwicker
Zwei fein eingefassten Gläser wurden mit einem federnden Nasensteg verbunden. Diese Sehhilfe wurde im 19. Jahrhundert meist von Männer des gehobenen Bürgertums genutzt, obwohl es schon Bügelbrillen gab. Der Zwicker, auch Kneifer oder Klemmer genannt, hatte vom 17. bis 19. Jahrhundert die größte Verbreitung. Der Nürnberger Nasenquetscher aus mit seiner Drahteinfassung war in ganz Europa beliebt.
Das Lorgnon
ist eine Sehhilfe, die an einem Stil mit der Hand vor die Augen gehalten wird. Der Griff kann mir einem oder mit zwei Gläsern verbunden werden. Meist wurde es von den Damen verwendet und es konnte an einer Kette oder einem Band um den Hals oder an dem Gürtel mitgeführt werden. Bis heute sind auch wertvolle verzierte Varianten bekannt.
Die Ohrenbrille
Ende des 18. Jahrhunderts wurde endlich die Ohren als Brillenhalter entdeckt. Zum ersten Mal wurde die Ohrenbrille von dem Optiker James Ayscough erwähnt, der seinerzeit in London mit einem recht umfangreichen Angebot von optischen Geräten, Instrumenten und Brillen aufwarten konnte.
Mit den seitlichen Bügelstangen konnten die Brillen erstmals auf den Ohren getragen werden. Es gab mehrere Varianten der Ohrenbrillen.
- Die Knickstangenbrille mit horizontal klappbaren Seitenarmen: man konnte sie unter die Haare schieben und auf die Ohren auflegen.
- Die Knickstangenbrille mit vertikal klappbaren Seitenarmen: diese Variante umklammerte ebenfalls den Kopf und konnte die Hinteren Bügelteile vertikal abknicken.
- Die Steckbügelbrille wurde getragen, um zu vermeiden, dass die Haare oder die Perücke vom Wind zerstaust wurden. Daher wurde sie auch als „Damenbrille“ bezeichnet. Die Stangen der Brille hielten die „Frisur“ in ihrer Form.
- Schiebestangenbrille: Die Stangen wurden unter die Haare geschoben und bei den Ohren aufgelegt. Waren die Stangen ausgeschoben, umklammerten sie für einen guten Sitz den Kopf. Zusammengeschoben sorgten sie für ein schnelles Auf- und Absetzen der Brille. Diese Sehhilfe zeichnete sich durch durch besonders kleine Gläser aus, die es in runder, ovaler und eckiger Form gab.
Welche anderen Sehhilfen gab es noch?
- Die Mützenbrille mit ihrem gebogenen Bügel, der über den Kopf reichte und einfach mit der Kopfbedeckung verbunden wurde, was die Damen erfreute, die im Haus selten die Kopfbedeckung abnahmen.
- Die Stirnreifenbrille machte das Tragen einer Mütze überflüssig und wurde mit einem Metallreif, der um den gesamten Kopf gelegt wurde, getragen. Heute werden moderne Ausführungen für bettlägerige Patienten genutzt.
- Die Fadenbrille wurde mit einem Faden um die Ohren befestigt oder um den Kopf gebunden, was den Druck von der Nase nahm und der Träger dieser Sehhilfe trotzdem die Hände frei hatte, um Arbeiten zu erledigen.
Warum gab es unterschiedliche Bezeichnungen für die Sehhilfen?
Brillen hatten n och im 17. Jahrhundert keine Seitenbügel, sondern wurden auf die Nase geklemmt, vor die Augen gehalten oder wie oben erklärt, als Mützenbrille oder Stirnreifenbrille getragen, sowie mit einem Band am Kopf oder an den Ohren befestigt. Erst im späten 19. Jahrhundert setzte sich die Bezeichnung Brille für eine Sehhilfe mit Nasenauflage und Seitenbügeln durch. Für die Zeit, die dazwischen liegt, gibt es andere Bezeichnungen wie Ohren- oder Schläfenbrille, um eine Abgrenzung zu den Begriffen von den parallel auch gerne verwendeten Nürnberger Drahtbrillen, Klemmern, Zwickern, Lorgnetten und Scherenbrillen zu haben. Der heutige Brillenbügel wurde zudem anfangs im deutschsprachigen Raum Seitenarm, Stange oder Feder genannt.
Die Entwicklung der Brille dauerte mehrere Jahrhunderte, bis sie mit allem Komfort und Designs in allen Varianten ausgestattet war. Heute kennen und lieben wir Brillen in den unterschiedlichsten Formen und Farben, die uns unser Sehen und Gesehen werden verschönern. Längst ist sie zu einem Mode- und Lifestyleobjekt geworden.
Damit ist es logischerweise ein perfekter Grund, Brillen in verschiedenen Formen und in großer Farbenvielfalt bei monstyle Mode & Accessoires zum Erwerb anzubieten. Überzeuge Dich selbst von unserem Motto “Schau bunt in die Welt” und komm doch mal rein in unseren Shop!
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Brille https://www.blickcheck.de/brillen/geschichte-der-brille/ https://www.brille24.de/ratgeber/augenoptik/geschichte-der-brille
Quelle der Bilder: https://de.wikipedia.org/wiki/
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